UPGRADE
Wie entsteht neuer Wohnraum durch Anbauen, Umbauen und Ausbauen? Der Bildband „Upgrade“ haucht alten Häusern, Scheunen oder Berghütten neues Leben ein.
Hier erfährt man, wie Architekten und Designer unsere Lebensräume von kleinen Veränderungen bis hin zu kompletten Renovierungsprozessen gekonnt umgestalten. Ob es ein ausgebautes Dachgeschoss, ein altes Fabrikgebäude, das zum modernen Büro und gemütlichen Heim für eine Familie umfunktioniert wird, oder neue Holzfassaden, die im überraschenden Kontrast zu alten Backsteinwänden stehen; Upgrade erzählt von beeindruckenden Projekten und lädt ein, alte Bausubstanz aus neuer Perspektive zu betrachten.
Die Projekte in diesem Buch demonstrieren, wie man vorhandene Gebäude und Materialien mit etwas Kreativität völlig neu erfinden und Modernes mit Altem verbinden kann. Architekten berichten, welche Herausforderungen auf Bauherren warten und welche ungeahnten Potentiale in alten Gebäuden stecken. Vorher- und Nachherfotos demonstrieren die beeindruckenden Verwandlungen. Upgrade dient als Inspiration für alle, die lieber bewahren als zerstören.
So hat beispielsweise das Innenleben dieses Schweizer Sommerhauses, umgebaut von Buchner Bründler Architekten, eine radikale Verwandlung durchgemacht. Das 200 Jahre alte Gebäude wurde als Scheune genutzt. Heute ist sie über einen Gang mit dem Steingebäude verbunden und beherbergt Dusche und Badewanne. Da weder eine Heizung, noch Fenster oder Isolierung gewünscht waren, hatten die Architekten viel Gestaltungsspielraum und ließen das Äußere weitgehend unberührt.
Als der spanische Architekt Ricardo Bofill 1973 auf „La Fábrica“ stieß, stand er vor einem faszinierenden Konglomerat
aus riesigen Silos, einem hohen Schornstein, sich über 4 Kilometer erstreckenden unterirdischen Tunneln und gigantischen Maschinenräumen. Die katalanische Zementfabrik war in der Frühphase der Industrialisierung schrittweise ausgebaut worden und so ergaben sich diese spannenden Zusammensetzungen verschiedener Baustile. Ricardo Bofill beschloss, die Fabrik, ähnlich wie eine Skulptur, in einem rauen, unfertigen Zustand zu belassen.
Das Architekturbüro RBTA beschloss, die Fabrik zu behalten. Im oberen Teil der Fabrik arbeitet heute eine Gruppe von 40 Personen, während Bofill einen weiteren Bereich als eigenes Zuhause umfunktioniert hat. Den Speisesaal im Erdgeschoss des Gebäudes ziert ein selbst entworfener Tisch aus Marmor und Eisen, der als Treffpunkt für Familie und Kollegen dient.