Zurückhaltend und doch aussagekräftig
Das junge Vorarlberger Architekturbüro Cukrowicz Nachbaur setzte sich gegen zahlreiche Stararchitekten durch. Das Preisgericht lobte den Sieger- entwurf für seine prägnante Gestalt, der im heterogenen Umfeld des Münchner Werksviertels einen Ruhepunkt schafft. Aufgabe war der Entwurf eines Konzerthauses mit einer Nutzfläche von circa 9.500 Quadratmetern. Ein großer Saal mit 1.800 Sitzplätzen und ein kleiner mit 600 Plätzen bilden den Kern des Raumprogramms. Hinzu kommen Räume für die Hochschule für Musik und das Theater München, darunter ein Aufführungsort, die sogenannte Werkstatt, mit Platz für ungefähr 200 Zuschauer. Der Entwurf steht „in fast archaischer Gebäudeform kraftvoll und prägnant im heterogenen Umfeld“, urteilte die Jury. Die Ganzglas-Vorhangfassade ist als zweite Haut mit einer dahinterliegenden einfachen, wärmegedämmten Stahlbetonkonstruktion konzipiert. Der Entwurf verspricht Offenheit, Leichtigkeit und Transparenz.
Auch die Entwürfe für den Innenbereich überzeugten die Jury. Die klaren, sehr einladenden und attraktiven Foyer-Bereiche auf allen Ebenen sowie die gleichwertige Behandlung von öffentlicher Zone und Backstagebereich wurden gelobt. Der große Saal erstreckt sich bis in das siebte Obergeschoss. Er ist als „weichgeformte Schachtel“ mit drei Rängen geplant und hat ein „sehr hohes akustisches Potenzial“.
„Wir haben uns bewusst für eine einfache, prägnante Form entschieden. Das liegt uns mehr als das Spektakuläre.“
Die Architekten Andreas Cukrowicz (links) und Anton Nachbaur-Sturm (rechts) haben sich von der Idee eines transparenten, lichtdurchlässigen Klangspeichers inspirieren lassen.